Den Menschen, den ich liebe, muss ich festhalten, damit er nicht wieder weggeht.
Ich stecke ihm von mir festgelegte Grenzen für seinen Lebensweg ab, damit er immer möglichst nahe bei mir ist und ich nach Möglichkeit immer die Kontrolle behalten kann.
Wenn ihn ein Aussenstehender von meinem für ihn festgelegten Weg-Grenzen wegführen will, reagiere ich mit Eifersucht. Ein zu weit von mir Entfernen darf nicht stattfinden, denn ich fürchte die Vorstellung, dass der geliebte Mensch nicht mehr zu mir zurückkommen könnte.
Es macht mir wirklich Angst, davor muss ich ihn bewahren!
Ein wenig Eifersucht gilt schließlich als Beweis der Liebe! ??
Zu dieser Art von vermeintlicher Liebe gehören immer zwei Personen:
Eine Person, die einengt, die Angst hat verlassen zu werden und
eine Person, die sich einengen lässt, die glaubt schutzlos und verloren zu sein, sie empfindet diese Einengung als eine Form der Zuwendung.
Eine „negative“ Art der Zuwendung ist besser als gar keine Zuwendung, also gilt es zu vermeiden komplett ignoriert zu werden.
Falls sich der eingeengte Mensch dann doch zu weit entfernt, dann macht der Einengende ihm ev. Vorwürfe.
Ihn eine zeitlang einfach zu ignorieren ist auch ein oft angewendetes Mittel, um ihm zu zeigen „Du bist nur in Ordnung, wenn Du Dich nach meinen Regeln richtest.“
Das ist keine echte Liebe, denn es wird eine Bedingung gestellt. Es ist in Wirklichkeit eine Zweckbeziehung. Der Verstand macht diese freiheitsbegrenzende Zweckbeziehung.
Echte Liebe ist aber ein Gefühl – und zwar ein wohliges Gefühl des Herzens.
Wahre Liebe probiert niemals zu steuern.