Gedanken beim Friseur

Ich sitze auf dem Friseustuhl und beobachte im vor mir an der Wand angebrachten Spiegel, wie die Friseurin mir meine Haare schneidet.

Warum mache ich das eigentlich?
Warum lasse ich mir die Haare schneiden?

Weil sie zu lang sind und mir die Sicht versperren?
Weil das Föhnen nach dem Waschen länger dauert je mehr Haare ich habe?

Es mag auch Menschen geben, die aus diesen Gründen zum Friseur gehen,
ich denke aber, dass der Hauptgrund die Verbesserung der Schönheit und der Erhalt des Wohlgefühls ist, der damit verbunden wird.
Wer etwas aus sich macht und sich pflegt ist ein Mensch, den andere gerne mögen.
Ein bestimmter Hersteller von Pflegeprodukten wirbt ja auch schon sehr lange mit dem Slogan „Weil ich es mir wert bin“. Das signalisiert dem Unterbewusstsein „Nur wenn ich die beworbenen Produkte benutze, bin ich wertvoll, ansonsten bin ich minderwertig.

Um nicht minderwertig zu sein, weil ich schön sein will, um von anderen gemocht zu werden, muss ich mein Äußeres anpassen/verändern.
Zum Vergleich: In der Steinzeit gab es so etwas noch nicht!
Die Äußerlichkeit der Menschen war wahrscheinlich eher zweitrangig, es standen eher andere Bedürfnisse im Vordergrund.
Die Veränderung geht immer in Richtung des allgemein gültigen Schönheitsideals. Das was die meisten Anderen als schön empfinden, das will der Einzelne nach Möglichkeit auch haben, denn er will ja gesehen, beachtet, anerkannt und geliebt werden.
Dafür geben Menschen jede Menge Geld aus, ein ganzer Industriezweig lebt davon.
Manche Menschen setzen dafür sogar ihre Gesundheit aufs Spiel. (z.B. in der Modelbranche)
Ganz zu schweigen von der Aufgabe der eigenen Individualität, man macht sich zur Marionette von anderen.

Erste Regel des Verkaufens: „Wenn Du etwas verkaufen willst, dann musst Du einen Bedarf dafür erschaffen.“
Das wurde mit Bravour umgesetzt, denn es wurde sogar ein immer wiederkehrender Bedarf in den Köpfen der Menschen erzeugt. Noch besser sogar, denn er erreicht sogar das Unterbewusstsein, den Autopilot eines jeden Menschen.

Die zweite große Frage wäre „Warum macht man das nicht selbst“?
Warum lässt man das von Anderen machen und bezahlt auch noch Geld dafür?

 

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